Pages Menu
Categories Menu

Gepostet by

Der Hinterhalt

Der Hinterhalt

Eines Tages begab es sich – es ist schon eine Weile her – dass die Hirschfurtener Recken aus dem Lande Mythodea zurückkehrten, wo sie ihren Heldenmut und ihre Ehre erneut unter Beweis gesellt hatten.

Aus gegebenem Anlass waren einige der Mannen als Vorhut zur Hirschburg entsandt worden. So befand sich Sir Ulrich von Hirschfurten allein in Begleitung von zwei seiner treuesten Kämpfer. Doch befanden sie sich bereits auf Hirschfurtener Land, so dass niemand eine Gefahr vermutete. Ein Fehler wie sich herausstellen sollte…

Denn wie sie so gemessenen Schrittes den Wald durchquerten, stellte sich Ihnen unvermittelt eine fremdartig aussehnde Frau in den Weg. Allzu rasch erwies sie sich als feindselig – Eindringlinge schimpfte sie die Hirschfurtener. Vor Äonen hätten die Vorfahren des Herrn ihrem Volke, dem Volke jenseits des Flusses, das Land streitig gemacht. Nun fordere sie es zurück!

Unbeeindruckt lachte Sir Ulrich ihr ins Gesicht. Was sollte eine einzelne Frau schon gegen ihn ausrichten? Doch das Lachen blieb ihm im Halse stecken, denn mit einem ihrerseits hämischen Grinsen begann sie in fremder Zunge zu reden und merkwürdige Gebärden zu vollführen. Sie wirkte Magie!

Derartige Schauspiele sind den Hirschfurtener nicht unbekannt da sie sowohl freundlich als auch feindlich gesinnte Magiekundige bereits in Mythodea kennengelernt haben. Ihre Erfahrung war es die sie veranlasste, augenblicklich anzugreifen um die Hexe daran zu hindern, ihren Zauberspruch zu beenden.

Schreiend und mit erhobenen Waffen stürmten die Helden auf die Hexe. Doch zu ihrem Entsetzen prallten sie an einer unsichtbaren Wand ab! Während die Hexe lauter und immer lauter düster klingende Worte rief, suchten Sir Ulrich und seine Begleiterinnen verzweifelt den Schutzschild zu durchdringen. Doch es war zu spät. Ein finaler Ausruf, eine entschiedene Geste und die Recken wurden mit unglaublicher Wucht davongeschleudert. Ein letztes dämonisches Lachen war zu vernehmen, dann war die Hexe verschwunden.

Halb ohnmächtig und nach Luft ringend fanden sich die Hirschfurtener auf dem Waldboden liegend wieder. Jeder Muskel und jeder Knochen schmerzte sie. Was war das? Wer war das? Nie zuvor hatten unsere Helden eine derart starke magische Wirkung verspürt! Woher nur hatte diese Frau eine solche Macht? Und was sollten sie nun tun? Sollten sie etwa der Forderung nachgehen und zum Wohle des Volkes Hirschfurten den Ranzlern überlassen? Niemals!!!

Eiserner Wille ließ Sir Ulrich die Schmerzen vergessen. Sein Land, seine Burg und sein Volk waren in Gefahr. Es galt sie alle zu schützen. Nun da die Angst dem klaren Verstand gewichen war, fiel ihnen wieder ein, dass sie auf dem Weg eine alte Vettel getroffen hatten die ihnen ein Kästchen mit sonderbarem Inhalt überreicht hatte.

Eine nähere Untersuchung dieses Kästchens und eines darin befindlichen Briefes brachte interessante Fakten ans Licht. Offenkundig verliehen sonderbare Steine der Hexe diese unglaubliche Macht! Auf perverse Weise machte sie sich damit die Kraft der Natur zu nutze und zapfte Energie aus ihrer Umgebung. Vier an der Zahl sollten es sein, verborgen auf dem Hügel und im Tal, am Wasser und im Lichte. Während die Recken verzweifelt versuchten die richtigen Orte ausfindig zu machen, wurden sie fortwährend von der Hexe angegriffen. Es schien ihr unsägliche Freude zu bereiten ihre Opfer zu quälen wie die Katze die Maus – es gab kein entrinnen! Allein weil sie Sir Ulrichs Kapitulation verlangte, tötete sie niemanden.

Schließlich fand Sir Ulrich einen der Steine und verbarg ihn zunächst unter seinem Gewand. Schon dieses auseinanderreißen des magischen Gefüges reichte aus um die Hexe zu schwächen – ihre Angriffe wurden wütender und verzweifelter, doch waren sie weniger mächtig und sie musste sich früher als sonst zurückziehen um sich zu erholen. Als alle Steine gefunden waren, zerstörten Sir Ulrich und sein Gefolge diese. Mit einem wütendem Aufschrei erschien die Hexe ein letztes Mal und lieferte sich einen erbitterten Todeskampf mit den hirschfurtener Recken. Doch ohne die Macht der Steine, war ihr Untergang besiegelt…

 

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.